2001 wurde der Begriff "invasive Physiotherapie" erstmals von Professor Orlando Mayoral verwendet, welcher diese Technik als "ein physiotherapeutischer Ansatz, bei dem normalerweise eine Akupunkturnadel verwendet wird, um ein physikalisches Mittel anzuwenden" definierte.
Seit 2008 wird die ultraschallgeführte, perkutane Elektrolyse durchgeführt, welche von Anfang an eine beachtliche Wirkung in Bezug auf die therapeutische Wirksamkeit zeigte. Diese Technik hat sich schnell auf dem ganzen spanischen Boden verbreitet und rechnet heutzutage mit mehr als 3‘000 ausgebildeten Physiotherapeuten.
Später begann man mit der Anwendung der ultraschallgeführten, perkutanen Neuromodulation, welche, in Kombination mit der perkutanen Elektrolyse, bessere Resultate in der Behandlung von neuro-muskulo-skelettalen Läsionen und Dysfunktionen ermöglicht.
2013 veröffentlichten Prof. Fermín Valera Garrido und Prof. Francisco Minaya Muñoz das Buch "Invasive Physiotherapie" auf Spanisch, welches 2015 ins Englische übersetzt wurde. Darin wurde die invasive Physiotherapie mit einer Gruppe von invasiven Techniken in Verbindung gebracht und das neue Konzept wurde definiert als "Intervention der manuellen Therapie mit einer (Akupunktur-/Punktions-) Nadel zur Diagnose und Behandlung von neuro-muskulo-skelettalen Schmerzen und funktionellen Bewegungsdefiziten". Die dritte, aktualisierte Auflage wird im Jahr 2023 erscheinen.
In den letzten Jahren sind viele Studien über die perkutane Elektrolyse veröffentlicht worden, welche die Wirksamkeit und Sicherheit dieser Technik in Bezug auf chronische (Tendinopathien, Tenosynoviten, Schleimbeutelentzündungen, neurale Einklemmungen und chronische Muskelläsionen) sowie akute (akute Muskelläsionen) Problematiken beweisen.
Seit 2012 findet der offizielle Universitätsmaster (MAS) für invasive Physiotherapie an der Universität San Pablo – Madrid statt. Dieser Master ist der weltweit drittbeste Master in der Rangliste der Physiotherapie-Universitätsmaster.
In der Schweiz war Maria Teresa Escudero Borja die erste Physiotherapeutin, welche Patienten mittels invasiver Physiotherapie seit 2015 in der ARS Medica Klinik von Gravesano behandelte. In wenig Zeit wurde sie aufgrund der von vielen Patienten sehr guten erzielten Resultate sehr geschätzt.
2021 ist der Schweizerische Verband für Invasive Physiotherapie (SVIP) dank der Mitarbeit von Emanuele Sarcinella und Maria Teresa Escudero Borja entstanden, welches als Ziel hat, die IP-Techniken in der Schweiz zu verbreiten.
Im Moment sind diese Techniken weder von der Grund- noch von der Komplementärkrankenkasse anerkannt; die Kosten der Therapie sind daher zulasten der Patienten. Die Situation verändert sich aber rasch und immer mehrere Krankenkassen und Versicherungen erkennen die Wirksamkeit dieser Technik (sehr gutes Kosten-Nutzen-Verhältnis) und rückerstatten die Kosten den Patienten.