Ultraschallgeführte, perkutane Neuromodulation (NMP_e®)

Ultraschallgeführte, perkutane Neuromodulation (NMP_e®)

Die ultraschallgeführte perkutane Neuromodulation (NMP_e) oder die periphere Neuromodulation ist eine Technik, welche aus der ultraschallgeführten Einführung von Akupunkturnadeln in der Nähe eines peripheren Nervs besteht, welche mit einem Nieder- oder Mittelfrequenz-Wechselstromgerät verbunden werden. Die Stimulation des peripheren Nervs an seinem motorischen Punkt führt zu einer sensorischen, motorischen oder autonomen Reaktion.

Diese Technik wird häufig mit der perkutanen Elektrolyse (EPM) kombiniert, bei der eine direkte Behandlung des verletzten Gewebes angestrebt wird. Die Kombination dieser beiden Techniken ist sehr effektiv, da sowohl die Struktur als auch die Funktion behandelt werden.

Mit einer vorherigen Evaluation der Symptome und der Funktionsstörung des Patienten wird diese Technik angewandt, um verschiedene neuronale Strukturen zu behandeln und um Veränderungen im peripheren und zentralen Nervensystem zu fördern, indem das anormale Verhalten der neuronalen Bahnen, das durch den Krankheitsprozess oder die Funktionsstörung verursacht wird, moduliert wird.

Die Einführung dieser Technik in die klinische Praxis ermöglicht, die Genesungszeiten zu verkürzen. Sie kann auch zur Vorbeugung von Funktionsstörungen eingesetzt werden, wenn die Läsion bereits behandelt wurde. Es handelt sich um eine schmerzfreie, sichere Technik, die von den Patienten gut vertragen wird.

Um ein Höchstmass an Präzision und Sicherheit zu gewährleisten, ist es unerlässlich, dass die Technik mit einem für diese Techniken geeignetes Ultraschallgerät der neuesten Generation durchgeführt wird.

Die wichtigsten Ziele der Neuromodulation sind:

  • Die Behandlung von akuten und chronischen Schmerzen des Bewegungsapparats (Schmerzen der Wirbelsäule und der Gliedmassen, postoperative Schmerzen...)
  • Die Behandlung von neuropathischen Schmerzen
  • Die Wiederherstellung der Funktion des peripheren und zentralen Nervensystems in Zusammenhang mit sensorischen oder motorischen Funktionsstörungen
  • Die Verbesserung der neuromuskulären Funktion, der Muskelrekrutierungsmuster und der motorischen Kontrolle
  • Die Verbesserung der Propriozeption

Indikationen:

  • Bandscheibenvorfälle, Zervikobrachialgie, Ischiasbeschwerden
  • Kopfschmerzen, kraniale Neuralgien (Arnold-Neuralgie, Trigeminusneuralgie…)
  • Schmerzen des Kiefergelenks (TMG)
  • Neuropathische Schmerzen (Schmerzen, die durch neuronale Probleme verursacht werden)
  • Nerveneinklemmungssyndrom (Piriformis, Quadratus femoris-Gluteus maximus, Tarsaltunnel, Baxter-Syndrom...)
  • Schmerzen des Bewegungsapparats
  • Verminderte neuromuskuläre Aktivierung und Kontrolle, Propriozeptionsdefizit
  • Sensibilitätsverlust
  • Instabilität der Gelenke
  • Muskelfaserrisse
  • Prävention von Muskelverletzungen

Kontraindikationen:

  • Belonephobie
  • Akute systemische Infektionen mit oder ohne Fieber
  • Keine klare Zustimmung des Patienten zur Behandlung mittels IP
  • Alle akuten Notfälle
  • Osteosynthesen, Prothesen und Implantate (lokale Kontraindikation)
  • Pacemaker
  • Kardiopathien, bei welchen Veränderungen der elektrischen Felder den Herzrhythmus verändern könnten
  • Hautprobleme (lokale Kontraindikation)
  • Thrombophlebitis
  • Tumore
  • Empfindlichkeitsstörungen (relative Kontraindikation)
  • Lymphödeme oder Entfernung von Lymphknoten (lokale Kontraindikation)
  • Hohes Infektionsrisiko (relative Kontraindikation)
  • Stoffwechselveränderungen (relative Kontraindikation)
  • Antikoagulantientherapie und Gerinnungsprobleme (INR-Wert muss über 1,5 liegen, um behandelt zu werden)
  • Fibromyalgie (relative Kontraindikation)
  • Schwangerschaft (absolute Kontraindikation im ersten Trimester und in den folgenden Monaten in Bezug auf Bereiche, die den Fötus beeinträchtigen könnten)
  • Kinder (Erlaubnis der Eltern erforderlich)
  • Ansteckende Krankheiten (relative Kontraindikation)
  • Allergien gegen das verwendete Material (relative Kontraindikation, angemessene Massnahmen erforderlich)
  • Epilepsie (relative Kontraindikation)
  • Schleimhäute, Augen, Genitalien, Brustwarzen und endokrine Drüsen

Da die Technik noch sehr neu ist (2017), gibt es noch wenige Studien zu diesem Thema, aber angesichts der enormen positiven klinischen Wirkung werden sie bald veröffentlicht werden.

  • A Review of Peripheral Nerve Stimulation Techniques Targeting the Medial Branches of the Lumbar Dorsal Rami in the Treatment of Chronic Low Back Pain